Review Zusammenfassung - SINGIN IN THE RAIN am Prinzregententheater München

By: Apr. 26, 2015
Enter Your Email to Unlock This Article

Plus, get the best of BroadwayWorld delivered to your inbox, and unlimited access to our editorial content across the globe.




Existing user? Just click login.

Bis heute zählt der zweifach Oscar-nominierte Hollywood-Klassiker SINGIN' IN THE RAIN aus dem Jahr 1952 zu den bekanntesten und beliebtesten Musicalfilmen aller Zeiten. 1983 wurde der Kinoerfolg über die Zeit, als der Tonfilm noch in den Kinderschuhen steckte, von Betty Comden und Adolph Green von der Leinwand für die Bühne adaptiert. Seither begeistert SINGIN' IN THE RAIN mit seinen meisterhaften Tanznummern, witzigen Dialogen und mitreißenden Songs wie »Good Morning«, »Make 'Em Laugh«, »Broadway Rhythm« oder »You Are My Lucky Star« auch live im Theater.

Am 23. April feierte das Musical des Gärtnerplatztheaters SINGIN' IN THE RAIN Premiere im Prinzregententheater. Die Münchner Erstaufführung des weltberühmten fantastischen Musicals inszeniert Staatsintendant Josef E. Köpplinger, die musikalische Leitung hat Jeff Frohner.

Und das hatten die Kritiker zu sagen:

Tobias Hell, Merkur: "Daniel Prohaska hat gegen den Schatten eines großen Vorbildes anzuspielen. Und auch, wenn ihm die besondere Mischung aus Athletik und Eleganz, die Gene Kellys Tanzszenen stets auszeichnete, etwas abgeht, punktet er dafür mit sympathischer Bühnenausstrahlung und singt sich mit „You were meant for me" wohl nicht nur in das Herz seiner Angebeteten. Große Gefühle zeigen darf ebenfalls Nadine Zeintl, deren selbstbewusst auftretende Kathy mit starker Stimme klar macht, dass sie ihren Weg in Hollywood gehen wird. Weniger Glück in der Liebe, aber umso mehr in der Gunst des Publikums hat Peter Lesiak, der als Dons bester Freund Cosmo in seiner großen Nummer „Make 'em laugh" ein atemberaubendes Slapstick-Feuerwerk abbrennt. So sehr sich dieses Trio ins Zeug legt, die Abräumerin des Abend bleibt Bettina Mönch. Als bildhübsche, ordinär schrille Lina bedient sie alle Klischees der Sexbombe und kostet diese mit punktgenauem komischen Timing so genüsslich aus, dass kaum ein Auge trocken bleibt."

Dirk Wagner, Süddeutsche Zeitung: "Vermissen tut man sie allerdings dank einer großartigen Nadine Zeintl als Kathy Selden auch nicht. Wo diese im Theaterstück ebenso wie im Film Produzenten, Filmkollegen und das Publikum im Sturm erobert, sind die Zuschauer im Prinzregententheater jedoch vor allem von Bettina Mönch begeistert, die eine so schrille Lina Lamont auf die Bühne stellt, die die vergleichsweise blasse Lamont im Film um Längen überbietet. [...] Das Stück selbst überzeugt allerdings nicht ob solcher Einzelleistung, sondern dank einer Inszenierung, die detailverliebt noch in der hinterletzten Komparsenrolle überrascht. Etwa, wenn Charlie Chaplin durchs Geschehen auf der Bühne watschelt, dessen berühmter "Tramp" letztlich auch ein Opfer des Tonfilms wurde."

Karin Dütsch, Bayrische Staatszeitung: "Einen längeren Anlauf brauchte auch das Premierenpublikum gestern Abend im Prinzregententheater, bis es damit warm wurde. Dass es am Ende sich fast stürmisch dafür begeisterte, lag vor allem daran, wie phänomenal sich Daniel Prohaska, Peter Lesiak, Nadine Zeintl und Bettina Mönch auf der Bühne abrackerten. Wenn Peter Lesiak als Cosmo Brown das ganze Repertoire an Slapstick-Akrobatik auf die Bühne schleudert, dass einem schon beim Zusehen der Atem ausgeht, wenn er dazu auch noch ohne mühevolles Schnaufen singend erzählt, wie man das Publikum bei Laune hält (Make Em Laugh), dann hat das eine Rasanz, die zeigt, wie man vielleicht manche Länge zwischen den anderen Songs hätte füllen können, statt mit Opas Sprachwitzchen zu kalauern. [...] Das garantiert jugendfreie Techtelmechtel zwischen Star Don Lockwood und dem Revuemädel Kathy Selden (Nadine Zeintl) [...] bleibt beinahe ehrfürchtig nostalgisch in den Zwanzigerjahren stecken (der Titelsong stammt von 1929). Auch die Musik bleibt zu getragen ­- da ist an Nummern wie Moses Supposes die Elektro-Swing-Welle vorbeigegangen. Die hätte dem Ganzen vielleicht einen interessanten Kick geben können."

Gerhard Heldt, Mittelbayrische Zeitung: Die glänzende und mit geübter Hand ausgeführte Regie von Josef E. Köpplinger, der in Regensburg in bester Erinnerung ist, fesselte mehr als zwei Stunden lang. Fulminante Leistungen zeigten die singenden, steppenden und tanzenden Darsteller, die auch im Ensemble durchgehend begeisterten. Möglich wurde die Geschlossenheit durch das enorme Tempo der Inszenierung, die ihre Kraft aus dem Drive der Musik schöpfte und ihn in unbändiger Spiellust auslebte. Fließende Szenenwechsel, unterstützt von kluger Lichtregie, an der Köpplinger mitgearbeitet hatte, ließen den mehr als einstündigen ersten Akt in der dichten Abfolge von Tanz, Songs, Ensembles und an Gags reichen Dialogen wie im Flug vorübergehen. [...] Die rivalisierenden Damen Bettina Mönch und Nadine Zeintl räumten als zickige, piepsstimmige Lina Lamont und sanft-einfühlsame Kathy Selden am meisten ab. Sie waren - mit Daniel Prohaska als schmachtend-schön singendem und überlegen fechtendem Hauptdarsteller Don Lockwood und mit Peter Lesiak als dessen beweglichem, stimmstarken Begleiter Cosmo Brown - tragende Säulen des Geschehens.

Wolf-Dieter Peter, nmz online: "Das Ergebnis erntete zu Recht Szenenapplaus bis hin zu begeistertem Jubel nach jeder Nummer, bestach mit Können, Pfiffigkeit und Rasanz - alles in „Echtzeit" und „live" und eingeleitet oder bruchlos fortgeführt von gut getimten und schauspielerisch gut gestalteten Dialogen. Das Gärtnerplatztheater konnte stolz exzellente Sänger-Tänzer-Schauspieler vorführen. Das galt in besonderem Maße für Bettina Mönch: Sie brachte nicht nur eine Traumfigur für die Stummfilm-Diva Lamont mit, ihr glaubte man auch den Glamour und die Biestigkeit des „blonden Gifts" - doch dann trötete sie so herrlich schrill und machte ihre Untauglichkeit für den beginnenden Tonfilm verständlich, dass man ihr auch das Elend ihrer einzig deutsch gesungenen Nummer „Was mach' ich falsch?" abnahm. [...] Einfach ein staunenswert „gekonnter" Theaterabend, so dass man gerne ein zweites Mal in diesem „Regen" mitsingen möchte."

Robert Braunmüller, Abendzeitung München: "„Singin' in the Rain" ist beides: perfektes Feelgood-Theater und intelligent gemachte Unterhaltung. Josef E. Köpplingers Inszenierung gibt sich mit einem Kino-Vorspann gar keine Mühe, die Herkunft des Musicals zu verbergen. Dann steppen sich zwei herzige Knaben ins Gemüt des Zuschauers. Und Prohaska und Peter Lesiak legen eine fulminante Slapstick-Nummer mit falschen Geigen hin, nach der nicht mehr viel schiefgehen kann. Das Tempo der Aufführung ist hoch. Die Dialoge sind knapp und witzig. Nie macht sich die alte Stadttheatermusical-Schwerfälligkeit breit. [...] Die Aufführung lebt von Ricarda Regina Ludigkeits spritziger Choreografie und den herausragend singenden und tanzenden Darstellern. [...] Jeff Frohner lässt das Orchester des Gärtnerplatztheaters im Graben des Prinzregententheaters swingen. Anfangs vermittelte die Verstärkung einen Hauch von frühem Tonfilm, aber das legte sich. Der Chor und das Ballett tanzen wie am Broadway. Kurzum: Ein echter Starkregen, diese Aufführung."

Photo Credit: Marie-Laure Briane


Add Your Comment

To post a comment, you must register and login.


Videos