Zum Tod von Prof. Karl Musil

By: Oct. 15, 2013
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Die Wiener Staatsoper und das Wiener Staatsballett sowie die Ballettakademie der Wiener Staatsoper trauern um den gestern, am 14. Oktober 2013, nach langer und schwerer Krankheit verstorbenen Prof. Karl Musil, ehemaliger Erster Solotänzer der Wiener Staatsoper.

Prof. Karl Musil wurde am 3. November 1939 in Wien geboren und erhielt 1953 sein erstes Engagement als Mitglied des Corps de ballet der Wiener Staatsoper. 1957 avancierte er zum Entrée-Tänzer (der heutige Rang eines Halbsolisten), 1958 zum Solotänzer und 1965 zum *Ersten Solotänzer der Wiener Staatsoper". In dieser Position wirkte er bis 1983 mit einem bemerkenswert umfangreichen und vielgestaltigen Repertoire. Neben seiner Tätigkeit an der Wiener Staatsoper festigte Prof. Karl Musil seinen Ruf durch umfangreiche internationale Tourneen und als Gast bei zahlreichen Ballettensembles, darunter unter anderem (in chronologischer Reihenfolge): Stuttgarter Ballett, London's Festival Ballet, Ballet de France (Paris), Ballet Harkness (New York), Royal Ballet Covent Garden, Finnisches Nationalballett, Ballet Spectacular.

Zu seinen wichtigsten Partnerinnen zählten Dame Margot Fonteyn, Svetlana Beriosova, Irina Borowska, Claude Bessy, Tessa Beaumont, Janine Charrat, Marta Drottnerova, Cynthia Gregory, Beryl Grey, Marcia Haydée, Vera Kirova, Doris Laine, Genia Melikova, Patricia Neary, Arija Nieminen, Lillianne van der Velde, Galina Samsova, Evelyn Téri, Edeltraud Brexner, Gisela Cech, Susanne Kirnbauer, Judith Gerber, Lisl Maar, Lilly Scheuermann, Erika Zlocha, Christl Zimmerl, Christl Gaugusch und Marie-Luise Jaska.

Der Lehrtätigkeit im Ballettbereich widmete sich Prof. Karl Musil seit 1975, von 1991 bis 2005 war er Leiter der Ballettabteilung der Konservatorium Wien Privatuniversität. 2008 sowie 2010-2012 unterrichtete er an der Ballettakademie der Wiener Staatsoper.

Als Choreograph wirkte Prof. Karl Musil seit 1973 (Beginn am Opernhaus Graz), ab 1975 oblag ihm die choreographische Mitgestaltung des Aschermittwochs der Künstler in der Michaelerkirche in Wien. Von 1977-1999 war er Choreograph des Festivals in der Jesuitenkirche in Wien. Zu seinen wichtigsten Choreographien zählen: 4+4 (1973), Salome im Elend (1980), Combattimento di Tancredi e Clorinda (1981), Franz von Assisi (1982), Die beiden Kronen (1986) sowie Und der Engel sprach (1992).

Filmisch wurde sein Schaffen unter anderem in: Medusa, Hotel Sacher, Coppélia, Josephslegende und Francesca da Rimini für die Nachwelt dokumentiert. Seine Autobiographie publizierte Prof. Karl Musil unter dem Titel *Kleiner Mann wie hoch das Bein. Der erste Solotänzer der Wiener Staatsoper erinnert sich" 2010.

Zu seinen Ehrungen und Auszeichnungen zählen: Silbernes Ehrenzeichen der Republik Österreich (1969), GITIS-Diplom mit Auszeichnung (1975), Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse des Bundespräsidenten der Republik Österreich (1983), Verleihung des Titels Professor (2006). Seit 1993 war er Mitglied des Conseil Internationale de la Danse der UNESCO und Präsident des Österreichischen Tanzrates.

Die Tanzkritikerin Lillian Moore fasste seine Bedeutung in dem Satz zusammen: *Seit Fanny Elssler ist Karl Musil der erste österreichische Tänzer, der internationale Anerkennung erlangt hat."



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