BWW Reviews: 'Hugh Laurie & Copper Bottom Band' Tempodrom Berlin

By: Jul. 16, 2012
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"Sprechen Sie englisch?" fragt Hugh Laurie bei seinem Konzert im Berliner Tempodrom in gebrochenem deutsch. Für alle die dies vielleicht nicht beherrrschen, könne dann der Sitznachbar übersetzen meint Laurie verschmitzt und nimmt am Klavier Platz. Das steht auf einer Bühne, die aussieht wie eine Mischung aus Wohnzimmer, Pub und Cowboy-Rodeo-Gedächtnis Bar. Inmitten von Stehlampen unterschiedlichster Art und Größen wirkt Hugh Laurie fast wie ein Fremdkörper. Dieser große, beinahe ungelenk erscheinende Brite will also allen Ernstens amerikanische Musik spielen und singen? Ja er will und er kann es! 

Mit Souveranität, charmantem Plauderton und britischem Understatement bestreitet Laurie einen kurzweiligen Ausflug in die Welt des Blues, Gospels und Jazz. Natürlich ist der Schauspieler und Sänger sehr clever und lässt sich von einer formidablen Band begleiten, der Copper Bottom Band. "Die Band ist der Rolls Royce", sagt er. "Ich bin nur die Kühlerfigur." Recht hat er, denn owohl Hugh Laurie erstaunlich virtuos Klavier und Gitarre spielt, bleiben seine gesanglichen Qualitäten etwas ausbaufähig. Aber auch hier hat er bestens vorgesorgt in Form der stimmgewaltigen Sister Jean McClain, die beim Traditional "John Henry" ihren großen Auftritt hat. Zwischen den musikalischen Nummern "Mellow Down Easy", "Jericho" oder "St. James Infirmary” kann Hugh Laurie immer wieder den Schauspieler in sich auskosten und voll ausspielen, indem er seinem Publikum mit echtem (?) Whiskey zuprostet und sich gekonnt bei ausgelassener Stimmung selbst feiert. Trotz dumpfen Sound des Pianos schafft die fünfköpfige Band gut den Spagat zwischen Country, Americana und Jazz Musik. An diesem Abend gibt es für das begeisterte Publikum viel zum grooven und mitschnipsen. 

Laurie's Stimme erinnert in seinen besten Momenten an die von Randy Newman und es ist sofort augenscheinlich wie sehr Laurie die Art der Musik die er mit soviel Hingabe spielt, liebt und verehrt. Er kennt sich bestens in der Historie des Süden Amerikas aus und weiß von seinen Vorbildern Leadbelly und Jelly Roll Morton zu berichten. Dabei lässt er auch nicht die Anekdote seines frühen Klavierspiels aus und seiner strengen Lehrerin, die ihn "Swanee River" nicht üben lassen wollte. Eine der wenigen Nummern, die leider nicht zündet ist "Unchain My heart", die blutleer und seelenlos klingt und bestenfalls einer drittklassigen Coverband würdig ist.

Hugh Laurie ist etwas erstaunliches gelungen und zwar längst vergessene Songperlen für ein neues Publikum wieder aufzupolieren. Das ihm seine Fernsehpopulariät dabei zu Gute kommt, sei ihm an dieser Stelle verziehen, dem alten Cowboy.



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