BWW Reviews: SINGIN' IN THE RAIN in Nordhausen

By: Jun. 06, 2014
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In dieser Spielzeit widmet sich das Theater Nordhausen einem Klassiker der Film- und Musicalgeschichte, „Singin' in the Rain". Basierend auf dem Musikfilm mit Gene Kelly aus dem Jahre 1952, entstanden in der Hochzeit dieses Genres, wurde 1985 das Musical auf dem New Yorker Broadway uraufgeführt. Drehbuch und Adaptierung stammen aus den Federn des bekannten Duos Betty Comden und Adolph Green, die Musik wurde von Nacio Herb Brown und Arthur Freed beigesteuert.

„Singin' in the Rain" entführt die Zuschauer allerdings in eine noch länger vergangene Epoche in das Hollywood der 1920iger Jahre. Gerade wird der Tonfilm geboren und Regeln, die beim Filmemachen bisher galten, sind nicht mehr aktuell. Plötzlich sind eine angenehme Stimme und eine gute Rhetorik bei den Schauspielern von größter Wichtigkeit, gleichzeitig werden andere Schauspieltechniken benötigt. Die Studios müssen innerhalb kürzester Zeit auf das neue Medium umsteigen und wieder fast neu lernen, wie man Filme macht. Die Anforderungen an alle Beteiligten sind hoch und der Druck steigt. Lina Lamont (Katharina Boschmann) und Don Lockwood (Gaines Hall), einst strahlender Sterne am Himmel des Stummfilms, müssen nun versuchen, sich in der neuen Welt des Tonfilms und mehr noch, des Musikfilms, zu behaupten. Die größten Schwierigkeiten sind dabei Lina's piepsige, nasale Stimme, ihr mangelndes Gesangstalent und ihr Unvermögen sich auf den Einsatz von Mikrophonen zur Tonaufnahme einzustellen. Der neueste Film des Studios droht ein Debakel zu werden. Glücklicherweise hat Don kurz zuvor die Theaterschauspielerin Kathy Selden (Femke Soetenga) kennen (und lieben) gelernt. Sie soll nun zur Retterin des Films werden und synchronisiert Lina's gesamten Part ohne deren Wissen... und ihr Einverständnis. Als die davon erfährt ,spitzt sich das Drama hinter den Kulissen zu.

Die Produktion in Nordhausen unter der Leitung von Iris Limbarth (Inszenierung, Choreographie) und Michael Ellis Insgram (Musikalische Leitung) besticht in „Singin' in the Rain" vor allem durch die extrem hohe Qualität in allen Bereichen. Bühnenbild und Kostüme wirken, als wären sie direkt vom Broadway eingeflogen worden und auch die Choreografie kann sich sehen lassen. Es wird gesteppt und getanzt, der Publikumsraum wird für Auf- und Abgänge mit einbezogen und dem Zuschauer so das Gefühl gegeben, Teil der Produktion zu sein. Unter den Schauspielern treten vor allem Gaines Hall (Don) und Andreas Langsch (Don's bester Freund Cosmo Brown) aus dem insgesamt sehr talentierten Ensemble hervor. Letzterer gewann in diesem Jahr auch bereits den Förderpreis Musical von Jugend Kulturell, während Gaines Hall vor allem mit seiner klaren, angenehmen Stimme und seiner Ausstrahlung begeisterte. Auch Katharina Boschmann ging voll in der Rolle der naiven, selbstverliebten Lina auf und schaffte es so mühelose, Lina's nasale Sprechweise beizubehalten, dass man meinen könnte, sie hätte tatsächlich eine solch unvorteilhafte Stimme. Femke Soetenga brillierte vor allem schauspielerisch als gewitzte, selbstbewusste Kathy. Stimmlich fehlt leider etwas der der Rolle entsprechende „Wow-Effekt".

Geschickt gelöst wurde auch bei dieser Produktion die Frage, in welche Sprache man ein solches Stück mit überaus bekannten Liedern aufführen sollte. Gesprochen wird in Deutsch während die Lieder auf Englisch gesungen und deutsche Übertitel eingeblendet werden. Wie bereits bei der aktuellen „Grease" Tour funktioniert dies überraschend gut und der Sprachwechsel ist zum überwiegenden Teil unauffällig und wirkt sehr natürlich.

Insgesamt setzt Nordhausen's „Singin' in the Rain" ein Beispiel, wie hochqualitativ eine Musicalproduktion auch an einem relativ kleinen Regionaltheater sein kann, und ein Besuch ist unbedingt empfehlenswert. „Singin' in the Rain" garantiert einen gelungenen Theaterabend, bei dem gelacht und mit den Charakteren mitgefiebert wird, und an dessen Ende man geschwungenen Schrittes und die Titelmelodie summend nach Hause geht.

Picture Credit: Anja Daniela Wagner



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