Landestheater Linz stellt die 2015/2016 Saison vor - 4 Musicalpremieren auf dem Spielplan!

By: Apr. 30, 2015
Get Access To Every Broadway Story

Unlock access to every one of the hundreds of articles published daily on BroadwayWorld by logging in with one click.




Existing user? Just click login.

Das Landestheater Linz hat den Spielplan fur die Saison 2015/2016 vorgestellt. Das Programm umfasst neben der Wiederaufnahme des kürzlich angelaufenen "The Who's Tommy", vier Musicalpremieren. Den Anfang macht im Oktober der Klassiker SINGIN' IN THE RAIN im Musiktheater Volksgarten, gefolgt von HEDWIG AND THE ANGRY INCH im Blackbox Theater. Im neuen Jahr ist dann im Schauspielhaus Promenade zum ersten Mal in Österreich GRAND HOTEL zu erleben. Den Abschluss macht dann das Sondheim Erfolgsmusical INTO THE WOODS - AB IN DEN WALD, das ab April im Musiktheater Volksgarten zu sehen sein wird.


SINGIN' IN THE RAIN

Musical von Betty Comden und Adolph Green (Drehbuch und Adaption für die Bühne), Arthur Freed (Gesangstexte) und Nacio Herb Brown (Musik)

Musikalische Leitung: Marc Reibel, Inzenierung, Choreographie: Melissa King, Bühne: Knut Hetzer, Kostüme: Judith Peter, Dramaturgie: Arne Beeker

Deutsch von Roman Hinze

Dialoge in deutscher Sprache, Songs in englischer Sprache mit Übertiteln

Koproduktion mit dem Staatstheater Nürnberg

PREMIERE 3. OKT 2015 GROSSER SAAL MUSIKTHEATER VOLKSGARTEN?

Wer die Songs einmal gehört hat, vergisst sie nicht mehr. Singend und steppend machte Gene Kelly in dem Film Singin' In The Rain 1952 dem Regenwetter eine musikalische Liebeserklärung. Der Film ist ein - manche sagen sogar der - Höhepunkt des Film-Musicals, das seine Blüte im Hollywood-Studio-System der 1950er Jahre erlebte. 1983 erlaubte die Filmgesellschaft MGM eine Bühnenadaption des Musicals, die von den Original-Autoren bewerkstelligt wurde und im Londoner Palladium über zwei Jahre das Publikum begeisterte. Kurz danach lief das Stück auch am New Yorker Broadway, in London gab es 2000 ein Revival im sonst meist erlesenem Sprechtheater vorbehaltenen National Theatre, außerdem zwei weitere Revivals 2004 und 2012. Ein Mann, zwei Frauen und die Filmbranche von Hollywood im Umbruch: Hollywood-Star Don Lockwood und seine Filmpartnerin Lina Lamont sind das unangefochtene Traumpaar des Stummfilms. Doch während der Dreharbeiten zu ihrem neuen Film erreicht die beiden Schauspieler die schockierende Nachricht vom großen Erfolg des ersten Tonfilms, The Jazz Singer. Kurzerhand bricht Produzent Simpson die Dreharbeiten ab, denn auch in seinen Filmen soll nun gesprochen und gesungen werden. Für Don Lockwood und seinen Freund, den Musiker Cosmo Brown, ist das kein Problem, doch Linas schrille Stimme treibt alle zur Verzweiflung. Als der Film zu platzen droht, kommt die zündende Idee: Die charmante, aber bisher erfolglose Schauspielerin Kathy Selden soll Lina Lamont heimlich synchronisieren. Alles läuft gut - bis das begeisterte Publikum Lina Lamont live hören will ... Singin' In The Rain ist eine Parade von Evergreens wie „Good Mornin'", „Make 'Em Laugh", „You Are My Lucky Star" oder eben „Singin' In The Rain". Dazu fegt das Ensemble in allen nur denkbaren Tanzrhythmen - vom Stepptanz und swingendem Walzer über Slapstick und Vaudeville bis hin zum Bolero - über die Bühne. Am Landestheater Linz inszeniert und choreografiert Melissa King, die als Choreografin zuletzt mit dem Linzer Musical-Chef Matthias Davids für die Erfolgsproduktionen LES MISERABLES und Die Hexen von Eastwick verantwortlich war.


HEDWIG AND THE ANGRY INCH

Musical von John Cameron Mitchell (Buch) und Stephen Trask (Musik und Gesangstexte)

Musikalische Leitung: Bela Fischer jr., Inzenierung: Johannes von Matuschka, Choreographie: Philip Ranson, Ausstattung: Christoph Rufer, Dramaturgie: Arne Beeker

Deutsch von Rüdiger Bering und Wolfgang Böhmer

In deutscher Sprache

PREMIERE 20. NOV 2015 BLACKBOX MUSIKTHEATER VOLKSGARTEN

Hedwig macht keine Kompromisse. Die „weltweit ignorierte Chanteuse" kommt nach Linz, um ihre Geschichte zu erzählen: Wie sich der zarte, mädchenhafte Ost-Berliner Junge Hansel in einen amerikanischen Soldaten verliebt. Wie er zur Frau werden muss, um den Sprung in den Westen zu schaffen. Wie die Operation missglückt, bei der jener „angry inch" zurückbleibt, durch den Hedwig auf ewig nicht ganz das eine und nicht ganz das andere sein wird. Aus Hansel Schmidt wird trotz allem Mrs. Hedwig Robinson, die ein Jahr nach ihrer Übersiedelung in die Vereinigten Staaten geschieden und mittellos in einem schäbigen Wohntrailer sitzt und im Kabel-TV sieht, wie die Berliner Mauer fällt. Nun ist Hedwig auf „Welttournee" und singt für uns die Glam-RockSongs, die sie im Trailerpark geschrieben hat. Und mit denen ihr Ex-Freund Tommy Gnosis die gro- ßen Hallen füllt, während für sie und ihre Band nur die BlackBox tief im Keller des Musiktheaters bleibt. Die Welt ist ungerecht, aber Hedwig findet sich damit nicht ab. Sie zahlt es Tommy Gnosis heim mit den Mitteln, die sie hat: ihrer spitzen Zunge und einer Knallerstimme. Bereits Anfang der 1990er Jahre entwickelte der Autor, Filmemacher, Sänger und Schauspieler John Cameron Mitchell zusammen mit dem Musiker Stephen Trask Songs und Geschichten rund um die Kunstfigur Hedwig, in die auch viele persönliche Erfahrungen einflossen. So verbrachte Mitchell einen Teil seiner Kindheit im geteilten Berlin, inspiriert wurde er aber auch durch eine Babysitterin in seinem Elternhaus, die sich nebenher als Prostituierte verdingte. 1997 hatte Hedwig And The Angry Inch Premiere im New Yorker Westbeth Theatre Center mit Mitchell in der Hauptrolle, während Trask und seine Band „The Angry Inch" verkörperten. 1998 ging es off-Broadway ins Jane Street Theatre, wo sich die Show sofort zum Riesenerfolg entwickelte und drei Jahre lang täglich gespielt wurde, um danach auf Tournee zu gehen. Es folgten Produktionen in über einem Dutzend Ländern und 2001 die Verfilmung, die neben vielen anderen Auszeichnungen den Regie- und Publikumspreis beim Sundance Film Festival und den Teddy Award bei der Berlinale erhielt. Hedwig wurde inzwischen von zahlreichen Stars verkörpert, u. a. von Neil Patrick Harris (How I Met Your Mother), Michael C. Hall (Dexter) und Michael Cerveris (Fame). Hedwig ist schrill, bunt, obszön und zerbrechlich, aber immer zutiefst menschlich. Sie feiert mit uns die Nacht und das Leben.


ÖSTERREICHISCHE ERSTAUFFÜHRUNG

GRAND HOTEL

Musical von Luther Davis (Buch), Robert Wright und George Forrest (Musik und Gesangstexte) und Maury Yeston (zusätzliche Musik und Gesangstexte)

nach Vicky Baums Roman "Menschen im Hotel"

Musikalische Leitung: Bela Fischer jr., Inszenierung: Andy Hallwaxx, Choreografie: Simon Eichenberger, Bühne: Karl Fehringer, Judith Leikauf Kostüme: Silvia Fritz, Dramaturgie: Arne Beeker

Deutsch von Roman Hinze

In deutscher Sprache

PREMIERE 16. JANUAR 2016 ARENA SCHAUSPIELHAUS PROMENADE

Kurz vor dem Schwarzen BörsenFreitag am 25. Oktober 1929 erschien der „Kolportage-Roman mit Hintergründen" Menschen im Hotel der österreichischen Schriftstellerin, Harfenistin, Feministin und Boxerin (!) Vicki Baum. Sie siedelte ihn ein Jahr zuvor an, 1928, als die Zwanziger Jahre noch golden waren und Hoffnung und Optimismus das quirlige Berlin prägten. Im „Grand Hotel" treffen Menschen aller gesellschaftlichen Klassen aufeinander: die Ballerina Elisaweta Gruschinskaja auf ihrer achten Abschiedstournee, ihre Vertraute Raffaela, der Hochstapler und falsche Baron Felix von Gaigern, der zynische Kriegsveteran Doktor Otternschlag, der todkranke, gleichwohl lebenshungrige Buchhalter Otto Kringelein, die auf eine Filmkarriere hoffende Aushilfssekretärin Frieda „Flämmchen" Flamm, der vor der Insolvenz stehende Geschäftsmann Hermann Preysing, Empfangschef, Toilettenfrau, Türsteher, Portier, Telefonistinnen und Küchenpersonal - Hoffnung, Liebe, Tod, konzentriert auf wenige Stunden in der kleinen Welt eines luxuriösen Hotels. Die Uraufführung der Musicaladaption am Broadway 1989 war mit über 1000 Vorstellungen sensationell erfolgreich. Choreograf und Regisseur Tommy Tune war wesentlich an der ungewöhnlichen Form des Musicals beteiligt. Szenen fließen ineinander und überkreuzen sich wie die Lebenswege der Figuren; musikalisch wird das Stück zusammengehalten durch eine symphonische Partitur, die sich an die Musik der Zeit anlehnt. Eleganz, Witz und Emotionalität charakterisieren den Stil dieses Musicals, das keine Abfolge von Szene, Song, Tanznummer kennt, sondern ein flie- ßendes Ganzes ist. Davis, Wright und Forrest hatten bereits 1958 ein auf Menschen im Hotel basierendes Musical geschrieben. At The Grand war an der amerikanischen Westküste sehr erfolgreich, schaffte es aber letztlich nicht an den Broadway. Dreißig Jahre später kombinierten die Autoren ihre ganze Erfahrung mit Tunes Vision von einer nie stillstehenden, die Atmosphä- re eines lebhaften Geschäftshotels widerspiegelnden Produktion. Nach mehreren Inszenierungen in Deutschland, u. a. am Berliner Theater des Westens und am Münchner Gärtnerplatztheater, bringt das Landestheater Linz das Stück als Österreichische Erstaufführung heraus. Die Koproduktion von Musical- und Schauspielsparte des Landestheaters wird inszeniert von Andy Hallwaxx, der in Linz bereits mit Babytalk und The World Goes 'Round große Erfolge feiern konnte.


INTO THE WOODS - AB IN DEN WALD

Musical von Stephen Sondheim (Musik und Gesangstexte) und James Lapine (Buch)

Original Broadway-Produktion inszeniert von James Lapine

Musikalische Leitung: Daniel Spaw, Inszenierung: Matthias Davids, Choreografie: Simon Eichenberger, Bühne: Mathias Fischer-Dieskau, Kostüme: Judith Peter, Licht: Michael Grundner, Dramaturgie: Arne Beeker

Deutsch von Michael Kunze

In deutscher Sprache mit Übertiteln

PREMIERE 9. APR 2016 GROSSER SAAL MUSIKTHEATER VOLKSGARTEN

Es war einmal ... ein Aschenputtel mit dysfunktionaler Stieffamilie, ein pubertierender Hans mit Mutter und Kuh, ein frühreifes Rotkäppchen mit Oma und Wolf, eine mütterlich beschützende Hexe mit seinem Rapunzel, zwei Prinzen auf Sinnsuche, eine rauchende Riesin mit Riesenmann und ein zeugungsunfähiger Bäcker mit Frau. Was sie vereint: Sie sind Märchenfiguren, deren Geschichten von Stephen Sondheim (Company, Sweeney Todd) und James Lapine (Der Glöckner von Notre Dame, Passion) verwoben, verschlungen, verwirrt werden. Die Märchen werden von den Autoren um die erfundene Geschichte vom Bäcker und seiner Frau ergänzt. Auf dem Paar liegt der Fluch der Kinderlosigkeit, der ihnen von der „Hexe von nebenan" auferlegt wurde. Eines Tages erklärt die Hexe den beiden, wie sie dem Fluch entrinnen können: „Um die Verwünschung abzubau'n, muss ich zuerst ein Tränklein brau'n. Geht in den Wald und bringt von dort: Eins: die Kuh so weiß wie Milch. Zwei: das Mäntlein so rot wie Blut. Drei: das Haar so gelb wie Korn. Vier: den Schuh aus purem Gold. Dann habt ihr, eh' ein Jahr verrinnt, ein garantiert perfektes Kind ... Ab in den Wald!" Nicht nur die Hexe, auch die anderen Figuren haben Dringliches vor: Aschenputtel möchte zum Gala-Ball des Prinzen, Hans, dass seine Kuh Milch gibt, Rotkäppchen zu Oma. So heißt es auch für sie: Ab in den Wald! Der Bäcker und seine Frau schaffen es tatsächlich, der Hexe die gewünschten Dinge zu besorgen. Hans' Kuh frisst Rotkäppchens Mäntlein, Rapunzels Haar und Aschenputtels goldenen Schuh, und endlich gibt sie Milch! Die Hexe trinkt sie, und der Fluch auf dem Bäckerpaar ist aufgehoben. Auch für die anderen Figuren hat sich alles zum Guten gewendet, der Vorhang senkt sich, und dann ... beginnt der zweite Akt. Ein Jahr später wirken die in Erfüllung gegangenen Wünsche leider wenig märchenhaft. Der Alltag im Schloss ist öde, das Glück kein Zustand von Dauer, und die Riesin fordert Vergeltung für den Tod ihres Mannes. Einer gibt dem anderen die Schuld, und spät reift die Einsicht: „Niemand ist allein", jeder muss die Konsequenzen seines Handelns tragen. Eine neue, moderne Sicht auf Märchen - mitreißend, humorvoll, anspruchsvoll, aberwitzig, hintersinnig.



Videos