BWW Reviews: Mit GREASE beschwingt in die Ära des Rock'n'Roll

By: Apr. 13, 2014
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Bei Produktionen von bekannten Musicals mit noch viel bekannteren Songs aus dem englischen Sprachraum stellt sich immer die Frage, wie solche in Deutschland umgesetzt werden sollen. Shows wie Mamma Miaentschieden sich für eine komplette Übersetzung, die kürzliche Tour vonWest Side Story wurde komplett auf Englisch mit deutschen Übertiteln aufgeführt. Grease wählte einen überraschend gelungen Mittelweg mit deutschen Dialogen und Gesangstexten in Englisch. So konnte jeder die bekannten Hits (im Kopf) mitsingen und trotzdem der Handlung problemlos folgen. Eine solche Umsetzung ist sicher nicht bei jedem Musical möglich, aber bei Grease, wo die Songs kaum zum Handlungsverlauf beitragen, funktioniert es hervorragend.

Dennoch, oder gerade deshalb, ist die Musik das Glanzstück dieser Show. Die Handlung, eine High-School Romanze, ist eher banal, und versucht auch nicht, nicht-vorhandene Tiefgang aufzuzeigen. Darum geht es beiGrease nicht. Es geht um Spaß, gute Laune und das Flair der Rock'n'Roll Ära. Dieses Gefühl zu übermitteln gelingt den Sängern und Musikern ganz ausgezeichnet. Nach reichlich 2 Stunden verließ ich die Frankfurter Jahrhunderthalle beschwingt, und „Summer Nights" vor mich hin summend. Die Musik, unterstützt von der herausragenden Akustik der Jahrhunderthalle, wird von den Originalchoreografien des Londoner Revivals aus den 90iger Jahren perfekt in Szene gesetzt. Die Tanznummern mit dem gesamten Ensemble sind ein echt Hingucker, energiegeladen und voller Lebensfreude. Die Darsteller, ein bunter Mix von Europäern (aus Deutschland, England, den Niederlande bis nach Ungarn) überzeugen fast durch die Bank, wobei die „Burger Palace Boys" den „Pink Ladies" etwas die Show stehlen und einer nach dem anderen das Publikum mit ihren Solos in Staunen versetzten. Bei so viel geballtem Talent fällt Danny (Daniel Rakasz) nicht mal besonders auf, der aber wie alle anderen eine sehr gute Darbietung ablieferte. Unter den Damen fiel besonders Rizzo (Selvi Martina Rothe) positiv auf, stimmlich ein Powerhouse und auch schauspielerisch überzeugend. Einzig Sandy (Eva Serrarens) blieb genauso unscheinbar auf der Bühne wie ihre Figur zu Beginn des Stücks. Gesanglich hervorragend fehlte es ihr leider etwas an Präsenz, um zu vermitteln, warum sich ein Typ wie Danny sich für ein Mauerblümchen für Sandy überhaupt interessiert.

Kostüme und Bühnenbild waren teilweise, und vor allem im zweiten Akt, sehr schön anzusehen, in anderen Szenen aber ein bisschen zu spartanisch. Gerade was Kulissen betrifft, ist heute eigentlich mit sehr einfachen Mittel, z.B. über Projektionen, sehr viel auch bei tourenden Shows machbar.

Diese kleinen Defizite tun der Produktion aber keinen Abbruch, und es war ein rundum gelungener Abend, sowohl für Liebhaber des Films als auch für solche, die sich mit dem Musical zum ersten Mal in die Welt von Grease entführen lassen!

Die Show ist dieses Wochenende noch in Frankfurt, und in den kommenden Wochen auf Tour im Süden und Westen Deutschlands zu erleben.

Weitere Stopps sind:

15.-27.04.: Düsseldorf, Capitol Theater

29.04.-18.05.: München, Deutsches Theater

20.-25.05.: Hannover, Theater am Aegi

27.05.: Reutlingen, Stadthalle

28.05.: Ravensburg, Oberschwabenhalle

29.05.: Neu Ulm, Ratiopharm Arena

30.05.: Füssen, Musical Theater

31.05. - 01.06.: Freiburg, Stadthalle

Photo Credit: Herbert Schulze


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